Am Freitag den 16.04.2021, hatte mein Bruder seinen 79.ten Geburstag. So alt wurde in den mir bekannten Generationen in unserer Familie noch kein Männliches Mitglied. Gut, alt werden ist einerseits kein Verdienst - und wie Jochim Fuchsberger selig meinte, "Nichts für Feiglinge", aber man muss andererseits dieses Alter erst mal erreichen. Dazu habe ich ihm unsere Glückwünsche per Telefon nach Nürnberg übermittelt und danach an meinem aktuellen Programmcode weitergearbeitet, bis der Schlachtruf meiner über alles geliebten Ehefrau an mein Ohr drang: "Essen ist fertig". Gutes Essen ist der Sex des Mannes im Alter und ich hatte so zu sagen, guten Sex. Normalerweise laufe ich nach dem Mittagessen ca. zwei Stunden spazieren. Aber davor wollte ich noch den aktuellen Programmcode laufen lassen und bin dazu noch kurz an den Computer um das Programm zu starten. Und da waren Sie dann, meine aktuellen Probleme:
Ich konnte nichts mehr auf dem Computerbildschirm erkennen, beziehungsweise nur noch sehr verschwommen. Ich hielt das rechte Auge zu, ich hielt das linke Auge zu, ich setzte die Brille ab, ich setzte die Brille auf, alles ohne jegliche Verbesserung. Alles drehte sich im Blickfeld in Kreisen, in denen sich wiederum Kreise drehten mit Erscheinungen wie Eiskristalle. Erschreckend so ein Phänomen zumal wenn es einem zum ersten Mal im Leben passiert. Also, keine Frage ich brauch einen Augenarzt und das an einem Freitag Mittag um 12.30 Uhr. Mein Augenarzt hat bis Montag geschlossen. Ich setze mich also unverantwortlicher Weise in unser Auto und fahre in das Augenzentrum nach Heppenheim. Als ich in Einhausen die Quo Vadis Brücke überquerte, hatte ich das Gefühl, da ist keine Beeinträchtigung mehr an meinen Augen, aber egal ich bin so erschrocken und möchte jetzt wissen was da los ist.
Das Augenzentrum hat Mittagspause bis 13.00 Uhr, also warte ich vor verschlossener Tür bis die Mittagspause vorüber ist. Danach das übliche Procedere mit dem Kärtchen und dem Satz: "Nehmen Sie bitte noch einen Augenblick im Wartezimmer Platz". Die anschließenden Untersuchungen machten einen sehr professionellen Eindruck auf mich. Das Ergebnis der Untersuchungen: Wir können nichts ungewöhnliches an ihren Augen erkennen, aber meine geschilderten Krankheitssymtome deuten auf einen Schaganfall hin und das muss sofort untersucht werden. Also, die erforderliche Überweisung am Empfang des Augenzentrums abholen und ab in die Notaufnahme des Kreiskrankenhauses in Heppenheim. Und da wurde ich von Freitag bis Mittwoch mit allen erdenkliche Untersuchungen konfrontiert und am Mittwoch mit den Worten des Professors entlassen: Schlaganfall hatten Sie nicht, aber was die Ursache für ihr geschildertes Phänomen, können wir ihnen auch nicht sagen und dann kam noch der Denkwürdige Abschlusssatz des Prof's: "Wir wissen auch nicht alles!" und dieser Satz erinnerte mich an einen ähnliches Krankheitssymtom das mir während meiner Studienzeit so um ca. 1976 passierte und mich in die Kopfklinik nach Mannheim brachte. Auch damals wurde ich vierzehn Tage gründlich untersucht und nichts gefunden.
In diesem Fall habe ich aber selbst die Ursache und die Wirkung in Nachhinein bestimmt. Wenn man die Leistungsfähigkeit seines Körpers mit 8 bis 10 Stunden Arbeit pro Tag und noch einem zusätzlichen Fernstudium belastet, diesen Körper mit 60 Zigaretten, 3 Liter Cola und sonstigem Unsinn malträtiert, dann wehrt sich dieser Körper mit nicht nach zu vollziehenden Symtomen und diese Erfahrung brachte mich zu der Erkenntnis: "Für unsere Gesundheit sind ausschließlich wir selbst verantwortlich".
Fazit:
Wenn wir unseren Körper nicht anständig behandeln, dann wehrt sich unser Körper und da ist die Medizin mit all ihren Erkenntnissen überfordert.