Folien sind im Spargelanbau heute der Standard. © 2023 Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung 

Wie kritisch sind Kunststofffolien zu bewerten?

Der überwiegende Teil der im Pflanzenbau verwendeten Folien besteht aus Polyethylen, kurz PE, das aus Erdöl hergestellt wird. Erdölbasierte Kunststoffe sind bekanntermaßen problematisch: Zum einen, weil der Rohstoff Erdöl nur begrenzt verfügbar ist, zum anderen, weil sie in Form von Mikroplastik zunehmend unsere Ökosysteme belasten.

Das ist aber noch nicht alles: Erholungssuchende monieren, dass die Folien auf den Äckern das Landschaftsbild beeinträchtigen. Und Umweltschützerinnen und -schützer beanstanden, die folienbedeckten Flächen stünden Vögeln, Insekten und anderen Tieren nicht mehr als Lebensraum zur Verfügung.

Dadurch gerät der Gartenbau zunehmend unter öffentlichen Druck. Konkret stellen sich für die Branche zwei Fragen:

  1. Ist der Folieneinsatz in allen Bereichen des Gartenbaus unvermeidlich oder lassen sich die Verbrauchsmengen reduzieren?
  2. Wie kann man den Folieneinsatz umweltverträglicher und ressourcenschonender gestalten?
Infografik Kunststoff-Emissionen in der Landwirtschaft
 

Welche Vorteile bietet der Einsatz von Folien?

Ohne Folienabdeckung würden die Betriebe weniger Spargel ernten. Diesen wäre außerdem von geringerer Qualität.
Bild: Stefan Merkle/AdobeStock

Wie bereits erwähnt, ist in einigen Bereichen wie dem Spargel- oder Erdbeeranbau ein Anbau ohne Folien heute kaum noch vorstellbar. Das hat zahlreiche, sowohl ökonomische wie ökologische Gründe.

Zum einem kann unter Folie nicht nur mehr, sondern auch qualitativ höherwertiges und besser haltbares Obst und Gemüse erzeugt werden. Zum anderen lässt sich durch den Folieneinsatz der Angebotszeitraum zahlreicher Kulturen bedeutend verlängern. So ist es zum Beispiel möglich, den ersten deutschen Spargel schon ab Ende März zu ernten, erste deutsche Erdbeeren sind durch Folien bereits ab April verfügbar.

Über den Folieneinsatz lassen sich zudem die Kosten erheblich senken. Bei Spargel laut Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE) um etwa 40 Prozent. Damit können die Erzeugerinnen und Erzeuger nicht nur dem Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher nach möglichst frühen, sondern auch nach möglichst günstigen Produkten nachkommen.

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