Eigentlich war der Start für diese Tour von Einhausen-Mokau-Sankt-Petersburg-Lübeck-Einhausen schon am Donnerstag den 16.06.2022 vorgesehen, aber dann kam noch ein wichtiger Termin am Freitag in Wiesbaden dazwischen. Nach diesem Termin wollte ich die vorkonfigurierten Karten in mein Navi Garmin Edge Explorer übertragen und danach meine QDT2022 Tour starten, dachte ich, so war das vielleicht früher mal, heute funktioniert nichts mehr, alles hochkompliziert und schlicht und ergreifend nur noch Murks. Nach zwei Tagen erfolgloser Versuche habe ich entnervt aufgegeben meine vorkonfigurierten Karten auf das Navi zu bekommen. Ich setze mich auf's Fahrrad und warte auf eine Eingebung von oben. Bis an die Grenze von Weißrußland (Belarus) habe ich Kartenmaterial und für die Strecke danach muss und werde ich noch eine Lösung finden. Am Sonntag den 19.06. ging es dann an einem heißen Sommertag in Einhausen endlich los und nach ca. 70 km bin ich in Aschaffenburg total groggy angekommen. Nachdem ich am Main eine kurze Rast eingelegt habe, zeigt das Navi die Meldung "Legen Sie sich den Herzfrequenz Brustgurt an, um in zu verbinden". Ich habe gar keinen Brustgurt, was also soll diese Meldung. Ich sag's doch Murks. Bei meinen vorherigen Navis von Garmin habe ich die Batterien/Akkus entfernt und dann das Navi neu gestartet, war zwar auch Mist aber wenigstens eine Lösung. Aber diese Lösung haben die Entwickler vom Marktführer für Navigationsgeräte "Garmin" ja erfolgreich unterbunden und dafür im Gegensatz die Profite erhöht. Garmin gehört verklagt. Ein deutsches Schaf verklagt einen Amerikanischen Weltkonzern, "Das wäre doch mal eine Meldung". Träume weiter Du Schaf. Ich versuche das Navi im Hotel an der USB-Buchse aufzuladen, keine Reaktion, die Meldung ist immer noch auf dem Display". Apropos Hotel: Die Hotel Preise sind scheinbar um ca. 30% gestiegen, oder liegt das an den Zuschlägen für die Weltstadt "Aschaffenburg"? Wenn die Meldung Morgen früh noch auf dem Display ist, fliegt das Navi in den Müll.


Das Navi hatte Glück, es funktioniert wieder. Start war in Aschaffenburg und das Ziel in Hammelburg (ca. 90 km): normales deutsches Wetter, kühl, ab und zu Regen also alles in allem OK. Von Aschaffenburg ging es Richtung Spessart via Lohr-Münden an die Fränkische Saale nach Hammelburg. Die Übernachtung mit 55,0 € war auch akzeptabel und das Abendbrot, eine fränkische Spezialität war gut. Nur die zwei Bällchen Eis zum Abschluss mit 3,00 € zeigen das die Preise doch stark steigen. Ironie an: Aber der Sozen-Kanzler und seine Verbündeten bekommen die Preissteigerungen mit ganz viel Geld drucken ganz sicher in den Griff, Ironie aus.


Der dritte Reisetag, am Dienstag den 21.06.2022 ging die Reise von Hammelbach nach Bad-Königshofen​ 87 km. Kein Regen: Für den Juni war es nach meinem Gefühl normal warm und ich habe am Ende dieser Tagestour im Hotel Ebner für 65,0 € sehr gut übernachtet. Schwimmbad, Biergarten, Weizenbier alles vorhanden und dann ruft mich meine über alles geliebte Ehefrau mit der Meldung an: "Das Schmutzwasser in der Waschmaschine läuft nicht ab". In meiner Mailbox finde ich die Nachricht von der Steuerberatung: "Die Einkommenssteuer 2020 ist fällig und sie benötigen Unterlagen. Erkenntnis des Tages: "Die Probleme hören nie auf" und mit Problemen meine ich nicht meine Tourenprobleme. Der tägliche Wahnsinn ist schneller als ich unterwegs und hat mich eingeholt.


Der vierte Reisetag, am Mittwoch den 22.06.2022 ging die Reise von Bad-Königshofen ​- nach Rödental (83 km) in den Brauereigathof Grosch. Drei Sterne + Hotel mit 85,0 € Übernachtungkosten. Das Licht im Bad und im Zimmer geht nicht. Vielleicht sind da schon die ersten Stromabschaltungen in Bayern? Zum Vergleich hatte ich gestern ein drei Sterne Hotel mit Schwimmbad und Sauna für 65,0 €, Die Preisgestaltung der Hotels im besten aller Deutschlands möge verstehen wer will, oder einfach mal die FDP fragen. Ach ja, die Tour war Landschaftlich sehr schön aber für mich alten Mann auch ganz schön hart, Schwamm drüber, erst in der Dusche und dann über die heutige Tagestour.


Der fünfte Reisetag, am Donnerstag den 23.06.2022 ging die Reise von Rödental nach Saalfeld (78 km) in das Traditionsreiche alte Hotel Anker auf dem Martplatz von Saalfeld in dem schon der deutsche Kaiser Karl V übernachtet haben soll. Die Gastronomiepreise in der golden Gans nebenan waren kaiserlich, die Übernachtungskosten mit 65,0 € im Hotel in Ordnung. Die Tour war hart, mit Steigungen bis zu 19 %. Klar, da musste ich das Rad öfters schieben unter anderem auch über den Rennsteig im Thüringer Wald. Die Aussichten oben sind grandios. Die Hitze und die Anstrengung relativieren aber diesen Genuss. Aber zuletzt ging es 10 km nur Bergab bis nach Saalfeld.


Der sechste Reisetag, am Freitag den 24.06.2022 ging die Reise von Saalfeld -Richtung Gera (73 km) ins Hotel Gewürz Mühle. Tagsüber mehrere Regenschauer und auch wieder ein paar Steigungen die es in sich hatten. Die Frage die mich heute beschäftigt habe ich wie folgt recherchiert:

  • Die Marschleistung der französischen Infanterie betrug zwischen 30-40 km am Tag!

  • Die Angaben für Postreiter, Kuriere sind von vielen Faktoren abhängig, wie Gelände, Wechselstationen und die Kondition der Beteiligten.

  • Die Fahrer bei der Tour de France fahren auch mal 240 km am Tag, da kann ich mit 72 Jahren eher nicht mehr mithalten und diese Werte als relevante Reisegeschwindigkeit ansehen.


Der siebte Reisetag, am Samstag den 25.06.2022 ging die Reise von Gera - nach Chemnitz bergauf - und ab und zu auch mal den Berg wieder runter (73 km) ins Hotel B & B. Nach dem Einchecken und der Dusche ging es zum Essen in die Innenstadt zu einem Chinesen. Gebratene Nudel und Ente und danach zwei Bällchen Eis. Ein schöner Marktplatz, alles sehr großzügig angelegt.


Und damit ist die erste Reisewoche Vergangenheit. Was ich bisher noch nicht kannte war der Thüringer Wald und hier insbesondere die Aussicht vom Rennsteig (ganz oben). Der Nadelwald sieht schlimm aus, viele Flächen mit erkennbar abgestorbenen Bäumen. Einen einzigen Waldarbeiter mit Motorsäge habe ich gesehen, da kannste nur noch den Kopf schütteln über die Organisationsfähigkeit des besten Deutschland das wir je hatten. Der Thüringer Wald mit dem Fahrrad, dass war für mich eine einmalige Geschichte. Nochmal tue ich mir das nicht mehr an.


Der 8. Reisetag, am Sonntag den 26.06.2022. Der Start war in Chemnitz und das Ziel sollte in Dresden sein, war dann aber ca. 10 km vor Dresden, nach 80 km Tagesleistung, im Hotel Freital Schluss. Die Hitze und die Berge haben mir die Kraft zur Weiterfahrt genommen. Ich bin platt.


Der 9. Reisetag, am Montag den 27.06.2022. Der Start war in Freital und das Ziel war Neustadt in Sachsen. Nach 60 km konnte ich nicht mehr weiter fahren. Die Hitze, die Berge der sächsischen Schweiz und mein Alter. Es wird wirklich eine Quäl dich Tour. Nach dem Duschen bekam ich Muskelkrämpfe, Waden, Oberschenkel, links, rechts alle gleichzeitig und das gute daran, auch diese Krämpfe hören nach einiger Zeit wieder auf. Ich brauche Magnesium und noch mehr Wasser zum Trinken.


Der 10. Reisetag, am Dienstag den 28.06.2022. Heute Nacht hat es etwas geregnet und es ist kühler. Aufgeben ist keine Option und somit habe ich die Tour von Neustadt in Sachsen nach Görlitz fortgesetzt, bin im Hotel Europa untergekommen und war erst in einem Friseursalon, wo meine Haare von einer jungen polnischen Angestellten ruck zuck geschnitten wurden und danach in einem Italienischen Restaurant Spagetti Bolognese essen. Die Stadt Görlitz mit ihren Parks und der großzügigen Fußgängerzone hat mich sehr angenehm überrascht. 


Der 11. Reisetag, am Mittwoch den 29.06.2022. Heute geht es nach Polen. Es hat erst leicht geregnet und danach so stark, dass ich die komplette Regenkleidung anzog. Unangenehm, aber so um 13.00 Uhr war der Regen vorbei. Nach ca. 90 km habe ich mir im Pensionat Przy Milej in zlotoryja (früher Goldberg) ein Zimmer genommen. An der Anmeldung kam ich mit englisch zurecht. Das Fahrrad musste mit ins Zimmer, dass im zweiten Stock ist, und morgen früh muss das Fahrrad wieder die zwei Stockwerke runter. Man, man, man..jetzt versuche ich aber erst mal was zu essen zu bekommen. Abenteuerlich, aber jetzt kommt mein Handy-Übersetzer zum Einsatz.


Der 12. Reisetag, am Donnerstag den 30.06.2022. Es geht weiter von zlotoryja (früher Goldberg) via Wrocław (früher Breslau) . Nach 110 km bin ich im Hotel Stara Garbania in Breslau angekommen. In der vorhergehenden Nacht hat es stark geregnet und die Luft war wie in der Sauna nach einem Aufguss. Es waren teilweise abenteuerliche Wege, die man in Polen als Radwege ausgibt und die auch von meiner Planung vorgesehen sind. Kopfsteinpflaster, Regenpfützen, Naja, Robert meckere nicht, du hast das so gewollt.


Der 13. Reisetag, am Freitag den 01.07.2022. Heute besichtige ich die Altstadt von Breslau und entscheide ob ich per Fahrrad oder per Zug weiterfahre. Das geholpere über diese polnischen Strassen bringt mir und meinem Rücken nicht so viel Genuss und was noch wichtiger ist: Meine Nachrichteninfos sind nicht so beruhigend, um in aller Ruhe Richtung Osten zu radeln. Ich habe zwar ein Visum, aber was heißt das schon in einer Zeit wo jegliche Verträge einfach so gebrochen werden, wenn es denn passt. Um 17.04 Uhr bin ich in den Intercity in Breslau eingestiegen und um kurz nach 22.00 Uhr in Warschau aus- um im Novotel Warschau die Nacht für 485 Sloty zu verbringen.


Der 14. Reisetag, am Samstag den 02.07.2022. Heute ist die Besichtigung der Polnischen Hautstadt Warschau vorgesehen. Das Warschauer Ghetto und das Mahnmal vor dem unser damaliger Bundeskanzler Willi Brandt kniete, den Kulturpalast und jede Menge neuer Hochhäuser. Viel Verkehr, viele Menschen, viele Hochhäuser. Um die Mittagszeit hatte ich genug gesehen und bin vor diesem Zivilisationschaos über die Weichsel weiter entlang meiner Route in Richtung Osten geflohen.
In einem Waldstück habe ich erstmals einen Hinweis auf Napoleon gefunden. Der Corse mit seiner Grande Armee und ich haben das gleiche Ziel. Nach ca. 82 km war dieser Reisetag im Hotel & Restaurant Partner in Minsk Mazowieki beendet.


Und damit ist die zweite Reisewoche Vergangenheit. Die Fahrradwege in Polen sind so wie ich sie erwartet habe. Aber wenn man Sie mit dem Fahrrad fahren muss ist das doch noch einmal ein ganz anderes Erlebnis. Nach Warschau in Richtung Belarus sind die Strassen wesentlich besser, die Wohnhäuser meist neu und sehr ansehnlich. Ich muss meine Meinung bezüglich der armen Polen revidieren, die Polen sind nicht arm! Die Polen hatten doch mal Adam Małysz, einen dominierenden Skispringer! Wie üben die Skispringen ohne Berge? Egal, für mich ist das flache Land ein Traum.


Der 15. Reisetag, am Sonntag den 03.07.2022. Es ist bewölkt und sieht sehr oft über den Tag verteilt danach aus als gebe es Regen. Der Regen kam aber nicht. Die Temperatur war angenehm kühl und die Strassen waren ideal zum radeln. Dementsprechend habe ich 129 km via Siedlice bis in das Hotel Chrobry in Meseritz zurückgelegt. Abends gab es Spagetti Bolognese und ein Bier.


Der 16. Reisetag, am Montag den 04.07.2022. Im Hotelzimmer war schon beim Aufwachen ein heißer Sommertag zu befürchten, letztendlich war es aber nicht extrem heiß. 102 km Tagesleistung von Meseritz via Terespol nach Janow Podlaski in das SPA Hotel Celesnika Palace. Geheiratet wurde auch, Tüll und Tränen, wunderschön und dann ist meine über alles geliebte Ehefrau nicht da.


Der 17. Reisetag, am Dienstag den 05.07.2022. Frühstück erst ab 8:30 Uhr, dementsprechend ging es erst so um 9.30 Uhr von Celesnika Palace. an einem schönen Sommertag weiter in Richtung Belarus. Mittags hatte ich nichts zu essen und was noch schlimmer war kein Wasser. Die Gegend an der Weisrussischen Grenze ist so dünn besiedelt und ein Lebensmittelladen war nicht zu finden. Also bin ich einen Umweg gefahren und habe mir an einer Tankstelle Wasser und Kekse besorgt. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich nach einer Übernachtungsmöglichkeit gesucht und festgestellt, dass es keine Übernachtungsmöglichkeit in meiner Fahrtrichtung gibt. Einzigste Möglichkeit ist wieder 14 km zurück. Das Navi sucht die Route, 10 km Kopfsteinpflaster und der Rest Waldwege rauf und runter. Bei zu geringer Geschwindigkeit fressen einem die Schnacken, also war ich gezwungen so schnell wie möglich über das Kopfsteinpflaster zu fahren und als krönender Abschluss ist das Hotel geschlossen (Corona fordert seine Opfer). Nächste Suche ergibt ein Hotel in ca 4,5 km Entfernung. Es fängt an zu regnen, der Fluss Bug muss auch noch mit der Fähre überquert werden und am Schluss stehe ich vor einem Bauernhof. Weil es mittlerweile stark regnet versuche ich mein Glück und klingle, was soll ich sagen, Ende gut alles gut. Zum Abendessen gibt es Kekse und auch diese Tagestour war wieder 100 km.


Den 18. Reisetag, am Mittwoch den 06.07.2022 habe ich neu geplant. Mal sehen ob das heute klappt mit dem Grenzübertritt nach Belarus. Nein, ich bin in einem Forsthaushotel in Hajnowka untergekommen. Nach 82 km Fahrt im größtenteils Regen bin ich noch immer in Polen Es sind noch 17 km bis zur Grenze: Polen-Belarus. Ich wurde heute von der polnischen Border Control Polizei angehalten, befragt und die Passdaten genaustes kontrolliert, danach durfte ich weiterfahren. Bei der Frage nach meinem Reiseziel habe ich mich einfach mal dumm gestellt.
Die Frage die ich mir anschließend stellte: Lassen die niemanden rein, oder lassen die niemanden raus". Morgen bin ich schlauer.

Die Dame an der Rezeption meinte wenn meine Dokumente in Ordnung seien, wäre die Einreise nach Belarus kein Problem. Ein Währungstausch wäre auch kein Problem und in Belarus nehmen sie auch Euro, naja, ich hatte da so meine Zweifel.


Am 19. Reisetag, Donnerstag den 07.07.2022, bin ich von Hajnowka an den Grenzübergang auf einer stark von LKW befahrenen Strasse an den Grenzübergang gefahren. Als ich angekommen bin, waren alle Weg verschlossen. Eine junge Soldatin mit umgehängtem Schnellfeuergewehr erklärte mir, dass hier kein Durchgang besteht. Sie hatte nicht nur ein Schnellfeuergewehr, sie hatte auch ein Handy und damit hat sie sich bei ihrem Vorgesetzten erkundigt, ob in meinem Falle eine Ausnahmen möglich wäre. Ausnahme war nicht möglich, ich solle es ca, 85 km nördlich in Bobrownniki versuchen. Um 13.00 Uhr war ich wieder in Hajnowka und bin mit dem Zug um 15:30 Uhr nach Bialystock und danach im Hotel Lesny so um 18:00 Uhr abgestiegen. So 70 km mit dem Fahrrad werden es auch heute gewesen sein. Alles nur noch Chaos, keine Planung mehr, so was mag ich gar nicht.


  1. Neue Überlegungen
    Wenn die Möglichkeit besteht, fahre ich mit dem Zug von Hajnowka nach Brest (Belarus) und dann geht es weiter die ursprüngliche Tour. Dann wäre erst einmal die Frage der Devisen Belarus zu klären.
  2. Neue Überlegung
    Ich fahre ca. 45 km mit dem Fahrrad nach Bobriwniki und versuche da den Grenzübertritt. (Lt. Google sind in Bobriwniki LKW-Wartezeiten >20 Stunden, da fehle ich noch mit meinem Fahrrad. (Bin ja mittlerweile Schlangestehen gewohnt!)
  3. Neue Überlegung
    Ich versuche mit dem Bus von Bialystock nach Grodno (Belarus) zu kommen.
  4. Neue Überlegung
    Ich breche die Tour in Richtung Belarus ab und fahre mit dem Zug nach Danzig. Kaliningrad wird nach aktuellen Medienberichten auch von den Guten blockiert und auch da wären nur Probleme angesagt, es soll scheinbar nicht sein.

Am 20. Reisetag, Freitag den 08.07.2022 bin ich zunächst an den Bahnhof von Bialystock gefahren, habe mich in die Schlange vor dem Fahrkartenschalter eingereiht und dann versucht die Machbarkeit meiner neuen Überlegungen der Reihe nach umzusetzen. Die junge nette Dame am Schalter hat zu allen Fragen bezüglich Belarus nur den Kopf geschüttelt und über meine Reiseziel nach Gdank gelächelt. Nachdem ich die Fahrkarte nach Gdansk in den Händen hatte habe ich mir die Stadt Bialystock angesehen und sogar eine persönliche Kirchenführung in einer orthodoxen Kirche von einem Priester erhalten. Wunderschöne Kirche, alles sehr eindrucksvoll. Photos von innen durfte ich nicht machen, habe aber ein Bild gekauft und noch ein paar Euros für die Führung gespendet. Um 13.16 Uhr bin ich mit dem Zug nach Gdansk (Danzig) gefahren. Dies war meine zweite Zugfahrt in Polen die ich mit: Pünktlich, sauber und angenehm beschreibe. Um 20.20 bin ich in Gdansk Hauptbahnhof angekommen und danach im Hotel "Wolne Miasto" die Nacht zu verbringen. Die Nacht war wegen dem Lärm vor dem Hotel alles andere als erholsam. Ich freue mich auf Danzig und mache mir zwischenzeitlich Gedanken warum viele friedliche Schafe nicht die paar auf Profit gebürsteten Schafhirten zur Ordnung rufen können.


Am 21. Reisetag, Samstag den 09.07.2022 habe ich in Breslau die Altstadt, den Markt und die Werft besichtigt und bin danach den Ostseeküstenradweg in Richtung Westen losgefahren. Das rechte Pedal am Fahrrad macht Probleme, es quietscht, manchmal klemmt es, oh oh da kommt ein größeres Problem auf mich zu. Glücklicherweise finde ich in Gdynia einen Fahrradladen der mir zwei neue Pedale montiert. Da hatte ich richtig viel Glück, dass dieses Problem an einem Samstag so reibungslos gelöst wurde. Nachdem mittags die Kette zum zweiten Fall vom Hinterradritzel herunterfiel, ich Schmerzen im rechten Knie hatte, habe ich - leider erfolglos - versucht im Urlaubsort Puck noch eine Unterkunft zu finden, bin dann aber etwas außerhalb von Puck in der Unterkunft Molmare, für 300 Sloty Tag nach ca. 72 km untergekommen.


Und damit ist die dritte Reisewoche Vergangenheit. Viele Höhepunkte gab es in dieser Woche nicht. Ich bin viele Kilometer vorwärts und auch wieder zurück gefahren um nach Belarus zu kommen, letztendlich war diese Woche geprägt von der Erkenntnis, dass mich unsere Schafhirten eingesperrt haben. Ich bin vom Glauben zum Wissen gekommen: "Ich darf nicht dahin wohin ich wollte".
Da sage ich doch mal ganz schön danke EU. Aber über die Zusammenhänge der Polnischen Geschichte weis ich zu wenig
Hab ich mittlerweile mit dieser Doku zu Hause nachgeholt:
DEUTSCHE & POLEN Teil 1/4 (Schwarzes Kreuz und weißer Adler)
DEUTSCHE UND POLEN. Teil 2/4 (Noch ist Polen nicht verloren)
DEUTSCHE UND POLEN. Teil 3/4 (Feindschaft, Fanatismus, Vernichtung)
DEUTSCHE UND POLEN. Teil 4/4 (Vertreibung, Erstarrung, Versöhnung)
Bevölkerung:
37,95 Millionen (2020)
Das Land hat eine Gesamtfläche von 312.680 km² und eine Küstenlänge von insgesamt 440 km. Diese Landmasse entspricht ungefähr 87 % der Größe Deutschlands. Migrationsrate:-0,33 Promille zu 1,78 Promille(?) in Deutschland. die Zahlen zur Migrationsrate sind nach meiner Meinung, manipuliert.


Am 22. Reisetag, Sonntag den 10.07.2022 bin ich 72 km von Molmare in das Restaurant Maria in Bialogora bei meist extremen Gegenwind geradelt. Wahnsinn, der Tourismus in den Küstenstädten, bin immer froh wenn ich da durch bin. Das Abendessen im Restaurant war, naja preiswert, die Unterbringung gut und mit 130 sloty für deutsche Verhältnisse preiswert.


Am 23. Reisetag, Montag den 11.07.2022 Nach dem Frühstück bin ich in Bialogora bei leichtem Regen weiter auf dem Fahrradweg/Waldweg losgefahren und habe zunächst mal noch in Bialogora Proviant für unterwegs eingekauft, Der Wald ist grün und sieht sehr gesund aus. Habe mehrfach die Tour unterbrochen. Ich bin auf eine Sanddüne geklettert und habe einen Abstecher an den Strand gemacht. Der Radweg war nach ca. 30 km kein Radweg mehr sondern ein Sandweg mit teilweise Rad schieben und überwiegen im Sand herum zu rutschen. Machte überhaupt keinen Spaß und am liebsten hätte ich nach ca. 50 km Schluss mit der Tagestour gemacht. Es war aber keine Unterkunft vorhanden. Also ging es weiter auf dem Radweg, wo irgendwann ein Hinweis kam, dass der ursprüngliche Radweg nicht passierbar ist und man folgenden beschrieben Umweg nehmen muss. Ich hatte daraufhin genug von diesem Radweg und bin die Landstraße nach Stupsk gefahren und im Hotel Antena untergekommen. Am Tourende war ich ich bei 108 km angekommen. Ach ja, die Fahrradkette muss ich gleich morgen früh spannen.


Am 24. Reisetag, Dienstag den 12.07.2022. Es ist schönes Sonnenwetter, aber starker kalter, meist Gegenwind. Der Radweg ist heute überwiegend in Ordnung und zum Teil mit direkter Sicht auf die Ostsee. Nach 92 km bin ich in Lazy, im Hotel Central, für 300 sloty. die Nacht untergekommen. Die 300 Sloty ist der Preis für Vollpension, die ich aber nicht nutzen werde,


Am 25. Reisetag, Mittwoch den 13.07.2022. Der Radweg wird immer besser. Heute bin ich 89 km von Lazy nach Rewal in das Spa Hotel Oasis gefahren. Die Orte zwischen diesen beiden Stationen sind alles Touristikorte. Die Promenaden reichen bis weit vor und nach der jeweiligen Ortschaft und sind gleichzeitig auch gut ausgebaut für die Radfahrer. Die Polen sind Familienmenschen und fahren mit ihren Kindern viel Fahrrad. Im SPA Hotel habe ich mir erst einmal die Sauna und danach das Restaurant angetan. Man muss sich auch mal was gönnen, zumal wenn man telefonisch erfährt, dass meine über alles geliebte Ehefrau das in Frankfurt mit meinem Sohn ebenso hält.


Am 26. Reisetag, Donnerstag den 14.07.2022 bin ich ich nach dem komfortablen Frühstück um 9.00 Uhr von Rewal in Polen bei sonnigem Wetter abgereist und um ca. 17.00 Uhr nach 87 km in Ükeritz auf der Insel Usedom in Deutschland angekommen. In Swinnemünde habe ich das Stettinner Haff mittels kostenloser Fähre überquert und gleich danach in einer Wechselstube meine restlichen Slotys in Euros zurückgetauscht. Ich bin dann Richtung Deutschland weitergefahren. Die Grenzmarkierung zu Deutschland habe ich zwar nicht gesehen, aber spätesten nach dem zweiten Hinweis in Heringsdorf "Radfahrer bitte absteigen" wusste ich genau: "Ich bin wieder in Deutschland". Bin privat für 90 € ohne Frühstück untergekommen, wobei 50 € für die Endreinigung des Zimmers zu zahlen sind. Sind halt kreativ die Norddeutschen um an unseren Bimbes zu kommen. Bin mal gespannt ob ich diesen Nepp bis Lübeck durchhalte. Ach ja, einen schweren Radfahrer-Unfall hat es gegeben und mein Bruder hat sich nach langer Zeit wieder mal telefonisch gemeldet.


Am 27. Reisetag, Freitag den 15.07.2022 habe ich nach der Abreise zunächst im örtlichen Edeka Markt in Ükeritz bei dem Edeka Bäcker gefrühstückt und bin danach so um 9.00 Uhr in Richtung Westen bei extremen Gegenwind auf der Insel Usedom weitergefahren. In Wolgast musste ich über eine Brücke fahren um die Insel Usedom zu verlassen. Mann war da der Weg beschildert! Wir sind in einem Land wo alles verboten ist, siehe zum Beispiel "Radfahrer absteigen" und kein Schild Zeigt einen Hinweis "Radfahrer aufsteigen" in dem Fall war der Weg gesperrt, aber die Umleitung unklar, bzw. man musste durch eine Gebüsch klettern um auf den Radweg der Brücke zu gelangen. Den örtlichen Passanten den ich gefragt habe wie ich über die Brücke komme, meinte auch nur über die Brücke dürfen sie nicht fahren um anschließend mit mir gemeinsam durch das Gebüsch über die besagte Brücke nach Wolgast zu fahren. Sind den alle nur noch bescheuert in diesem Land? In Lubmin habe ich am Strand meine Mittagspause eingelegt und ein ortsansässiges Ehepaar neben mir auf der Bank bezüglich des Windes gefragt, Aussage: "Wind haben wir hier immer, aber heute ist er schon extrem" Ich nehme den Wind zwangsweise so hin und bin danach den Rest meiner Tagesstrecke von 87 km in das Hotel Galerie auf dem Marktplatz von Greifswald gefahren. Ach ja, fast hätte ich das vergessen, die Welt ist ein Dorf: In Greifswald Wiek treffe ich doch eine Nachbarsfamilie aus Einhausen die auf der Insel Usedom Urlaub machen und einen Tagesausflug mit dem 9,00 € Ticket machen. Nach dem Duschen im Hotel habe ich mir im Brauhaus am Marktplatz eine Haxe mit einem ordentlichen Bier nach dieser anstrengenden Windtour gegönnt. Es hörte sich nach jungen Leuten an die diese Nacht ordentlich Rabatz gemacht haben. Greifswald ist eine Stadt und da scheint so ein Radau normal zu sein.


Zur Erinnerung: Ich bin ja eigentlich mit dieser Tour auf den Spuren Napoleons nach Moskau gewesen, aber unsere aktuell guten Politiker haben das verhindert. Unsere verlogenen Grünen, die auch mal die im Bild gezeigten Sprüche von sich gegeben haben sind jetzt endlich an der Regierung beteiligt und sofort die schlimmsten Kriegstreiber, dass nur mal so nebenbei: Sollte man/frau nicht vergessen wenn die Auswirkungen dieser Politik demnächst spürbar werden.

Am 28. Reisetag, Samstag den 16.07.2022, es regnet beim Aufstehen und ich gehe erst mal Frühstücken und danach fahre ich weiter in Richtung Stralsund. Das sind nur 30 km bis nach Stralsund. Regen, eiskalter starker Gegenwind und 25 km ununterbrochen Kopfsteinpflaster. In Stralsund angekommen habe ich genug von diesem herrlichen Osteseeradweg. Ich habe mir ein 9.00 € Ticket plus Fahrradmitnahme gekauft, mich in den Zug gesetzt und bin nach Rostock gefahren. Im Hotel one angekommen habe ich erstmal geduscht und danach gab es beim Chinesen gebackene Nudel mit knuspriger Ente als Abendessen. Im Hotel habe ich anschließend meine neue Route geplant. Nix wie ham.


Die vierte Reisewoche ist damit Vergangenheit. Die Ostsee mit ihren Badestränden, Badeorten und den dazugehörigen Touristen, zur Hälfte in Polen gefahren und zur Hälfte in Deutschlands Osten, der ehemaligen DDR. Nun ja, was soll ich als Fazit ziehen? Radfahrer absteigen und kalter Gegenwind. Ich bin mit dieser Tour auch den Ostseeradweg gefahren und muss sagen mir reicht es jetzt.


Am 29. Reisetag, Sonntag den 17.07.2022. Mein Routenplanung war: Ich fahre mit meinem 9.00 € Ticket von Rostock nach Wittenberge und ab Wittenberge bin ich um 12:00 Uhr dann wieder auf meinem ursprünglichen Radweg gemäß Routenplanung. Winterlich angezogen, Pullover, lange Hosen verlasse ich das Hotel und steige im Hauptbahnhof Rostock in den Regionalexpress Richtung Hamburg. In Büchel ist ein Umstieg erforderlich um nach Wittenberge zu kommen. Kaum sitze ich, kommt auch schon der Hinweis eines Herrn "Sie haben ihren Mund- Nasenschutz vergessen"! Die deutschen Blockwarte wie ich die liebe kann ich hier gar nicht sagen ohne ausfällig zu werden. Nun die Sonne kam zum Vorschein und ich habe den Zug in Schwerin vorzeitig verlassen, mich umgezogen und bin ungeplant mit meinem Fahrrad nach Süden gefahren. Schönes Wetter, schöne Radwege und der Wind war auch OK. Alles ist bestens, bis ich nach ca. 82 km im Ferienhaus Seeling in Dömitz an der Elbe ankommen bin und beim Einchecken nach meinem Impfpass gefragt werde. Meine Frage nach dem warum, wurde beantwortet: "Ja die Pandemie ist ganz schlimm im Landkreis", wobei ich die Vermutung hatte: "Die Tante ist hysterisch". Die Euros für die Übernachtung waren dann aber doch wichtiger als der Impfpass. Im örtlichen Restaurant fragte niemand und hat auch niemand eine Maske auf. Man, man....Die Nacht war ruhig bis auf die Schnacken die mir irgend etwas ins Ohr sagen wollten, aber alles hat mal ein Ende, auch so eine Schnackennacht.


Am 30. Reisetag, Montag den 18.07.2022 bin ich nach den Frühstück so um 9.30 Uhr von Dömitz den Elberadweg bis nach Schnackenburg gefahren. Schnacken, zur Erinnerung - der Name war heute Nacht Programm, habe zwei mal die Elbe per Fähre und einmal per Brücke gequert und bin ab Schnackenburg in Richtung Süden durch den menschenleeren Kreis Lüchow-Dannenberg bis in den 3Sterne Landgasthof Rieger in .... 91 km gefahren. Preis für die Übernachtung 69,00 € und die drei Sterne sind gerechtfertigt


Der 31. Reisetag, Dienstag den 19.07.2022. Die Nachrichten und die Familie spricht schon tagelang von einer 40 Grad Rekordhitze. Ich habe von dieser Hitze noch nichts gemerkt, vielleicht kommt sie ja heute, die Hitze, Panik und falsche Informationen überall - von Corona war nach Dömitz übrigens keine Rede mehr. Die Hitze kam, aber solange der Teer auf der Straße keine Blasen zeigt, kann von Rekord noch lange keine Rede sein. Am Morgen bin ich ca. 9.30 Uhr im menschenleeren Wendland losgefahren und war Mittags in der menschenleeren Altmark. Nach 71 km bin ich im Hotel Edelkastanie im menschenleeren Niedersachsen untergekommen. Danach habe ich einen Waschtag eingelegt.


Der 32. Reisetag, Mittwoch den 20.07.2022. Heute ist ein richtig heißer Sommertag und meine Frau hat mir keine guten Nachrichten bezüglich des Gesundheitszustandes eines guten Freundes mitgeteilt. Die Orte werden größer und einmal habe ich sogar Aldi und Lidl gesehen und sofort Wasser, Kekse und Obst bei Lidl gekauft. Drei mal habe ich im Schatten zwangsweise eine Pause eingelegt und da ist so eine schattige Allee ein Radfahrertraum. Nach 81 km bin ich im Hotel Quellenhof in Bad Helmstedt angekommen und habe da die Nacht verbracht. Internet ist hier nicht vorhanden, aber dafür eine für mich ungewohnte Ruhe.


Der 33. Reisetag, Donnerstag den 21.07.2022. Es ist spürbar kühler, windiger und geregnet hat es auch schon. Ich fahre nach dem Frühstück weiter durch diese menschenleere von Landwirtschaft geprägte Gegend. Um die Mittagszeit kommt ein Regenguss - und bis ich vom Fahrrad herunterkomme um meine Regenkleidung anzuziehen, bin ich auch schon komplett Nass. Danach kommt die Sonne wieder, ich spanne die Kette nach und fahre weiter durch das Harzvorland. Die meisten Orte enden mit ..rode. Am Ende des Tages bin ich nach 78 km im Harz angekommen, um genau zu sein im vier Sterne Berghotel in Ilsenburg. Nach dem ich die Zimmerschlüssel in Empfang genommen habe, wurde ich informiert: "Wir bitten Sie in unseren Räumen zum Frühstück und im Restaurant eine Maske zu tragen". Das Zimmer war nicht fertig und somit nicht zu beziehen, also zurück zur Rezeption. Ich habe eine neues Zimmer - ein Stockwerk höher - erhalten, Frühstück und Abendessen abgesagt und bei einem Italien Restaurant im Ort zu Abend gegessen. Der Wahnsinn mit den Masken und dem Klima hört wahrscheinlich in Deutschland erst auf wenn es für die Bürger und die Unternehmen existentiell richtig ernst wird. Der Fichtenwald hier im Hartz sieht im Vergleich mit dem gesunden Polnischen Wald schrecklich aus und ist wie im Thüringer Wald zum größten Teil zerstört. Eigentlich müssten die Motorsägen Tag und Nacht laufen und die Bäume sofort abtransportiert werden. Aber unsere Intelligenten Vorbeter sind gerade mit Gender, Klima, Putin beschäftigt und haben dafür keine Zeit, nein, wie heute in Bergsträßer Anzeiger zu lesen stand, uns fehlen die personellen Ressourcen, ergo wir brauchen mehr Zuwanderung.


Der 34. Reisetag, Freitag den 22.07.2022. Heute geht es ohne Frühstück los und die Hartz Bergwertung steht an. Es regnet, ich fahre nach Ilsenburg zum örtlichen Bäcker und frühstücke erst mal und lese seit Jahren für einen Euro die Bild Zeitung. Früher war die Bild Zeitung besser, vorne nackte Weiber und hinten Fußball. Danach geht es los mit der Hartz-Überquerung, Pustekuchen, wahrscheinlich hat ein Regentropfen das Navi verstellt, jedenfalls werden alle Anzeigen in einer mir fremden Sprache dargestellt und so fummle ich auf dem Rad an dem Navi herum, folge dem Radweg gemäß der örtlichen Beschilderung - und habe irgendwann genug von der Fummelei. Ich steige vom Rad und stelle nach einem Reset des Navis fest, dass ich schon ca. 8 km falsch gefahren bin. Also zurück auf Start und dann nochmal von vorn, aber jetzt gemäß Planung. Höchststrafe, ich fahre direkt zum Brocken hoch biege aber vor dem Gipfel irgendwann links ab. Die Steigung ist mittlerweile für mich nicht mehr zu schaffen, also absteigen und schieben. Und so verläuft die Tour durch/über den Hatz die nächsten 35 km, rauf, runter, absteigen und schieben einen großen Teil an der ehemaligen Grenzlinie zur DDR. 

Den Wald im Hartz, kann man nur als Apokalyptisch bezeichnen, alle Bäume die noch stehen sind geschädigt und ganze Bergkuppen mittlerweile vollkommen kahl und entwaldet.

So um 14.00 Uhr war der Akku des Navis leer und ich hatte schon wieder keinerlei Information wie ich weiterfahren sollte, klar nach dem Reset heute morgen, ist meine Einstellung durch die Werkseinstellung ersetzt worden und diese Werkseinstellung sendet alle möglichen Information wie Rundenzeiten, gefahrene Rekorde überallhin an meine Freunde die ich gar nicht kenne. Das kostet halt Akkukapazität und zusätzlich stellte sich das nächste Problem ein: Die Gänge der Schaltung lassen sich nicht mehr problemlos einlegen. Ich habe also angehalten und die Schaltung überprüft: Ist es die Schaltnabe oder die Steuerung? Es ist die Schaltnabe! Die Geräusche und Merkwürdigkeiten die ich die ganze Zeit der Kette zu geordnet habe, kamen wahrscheinlich aus der Schaltungsnabe. Diese Kenntnis macht mich bezüglich des weiteren Verlaufs nicht ruhiger. Abbrechen und mit der Bahn heimfahren geht mir durch den Kopf und da bin ich im Landhaus "Endstation" in Duderstadt nach 81 km an - und sehr gut untergekommen. Der Name Endstation kommt daher, - so wurde mir vom Besitzer erklärt, als die Grenze noch vorhanden war, war hier Endstation.


Der 35. Reisetag, Samstag den 23.07.2022. Nach dem Frühstück in der Endstation fuhr ich weiter in Richtung Süden. Das Wetter war angenehm zum Radfahren und der südliche Harz war bergig. Die Schaltung funktioniert - naja - befriedigend. Zwei lange Steigungen musste ich fahren, belächelt von vielen jungen E-Bikefahrern die mich bergauf überholten. Es ist Samstag und der Verkehr nimmt um Göttingen herum stark zu. Es gibt nicht immer Radwege.
Anmerkung:
In Norddeutschland, also da wo ich jetzt aktuell in Norddeutschland Radfahren war, dem Wendland, der Altmark und in Niedersachsen ist sehr wenig motorisierter Verkehr unterwegs, aber es gibt fast immer einen separaten Radweg und wenn es keine separaten Radwege gäbe, wäre das bei dem bisschen Verkehr auch nicht so schlimm. Aber so ist das halt, die Nemerländer haben Radwege und die Geberländer kein Geld mehr für Radwege.

Den sehr schönen Leine-Heide Radwege bin ich leider viel zu kurz gefahren, nach ein paar Kilometern musste ich schon wieder abbiegen. Nach ca. 50 km macht das Navi nur noch Probleme, nach 80 km ist die Schaltung nicht mehr funktionsfähig, nur noch der 10. Gang und ich habe noch den Vogelsberg vor mir und den südlichen Harz noch nicht ganz hinter mir. Mit diesem Getriebeschaden an einem Wochenende bin ich gezwungen die Tour abzubrechen und steige um ca. 17.00 Uhr im Bahnhof Bad Sooden Allendorf in den Zug und bin um 23:00 Uhr in Bensheim angekommen. Die deutsche Bundesbahn, immer wieder ein wahres Abenteuer: In Frankfurt/Main Süd musste ich umsteigen, das war wie in Kalkutta: Kaum Stand der Zug wollten alle Personen auf dem Bahnsteig aus 100 verschiedener Nationen gleichzeitig einsteigen und man hatte nur mit brachialer Gewalt die Möglichkeit aus dem Zug auszusteigen. Dieser Vorgang nennt sich übrigens kultiviertes Verhalten. In Darmstadt Hauptbahnhof musste ich nochmals umsteigen, hier war der Aufzug defekt und ich musste mein Fahrrad einschließlich Gepäck über die Treppen tragen. Das war alles in Polen so im nachhinein betrachtet, besser organisiert. Als ehemaliger Mitarbeiter der deutschen Bundesbahn erschreckt mich die Qualität der deutschen Bundesbahn und ich hoffe nicht mehr all zu oft die deutsche Bundesbahn in Anspruch nehmen zu müssen. Ein nationaler Schandfleck. Unsere Politiker retten die Welt und unser wunderschönes Deutschland ist mittlerweile zu einer dritte Welt Nation verkommen. Das Volk der Dichter und Denker macht sich mittlerweile weltweit lächerlich.


Die fünfte Reisewoche und meine Fahrradtour 2022 ist damit Vergangenheit. Das Wendland, die Altmark und die nördlichen Teile Niedersachsen, kaum Menschen, keine Geschäfte wo man Dinge kaufen kann die man so zum Radfahren braucht, nicht einmal Tankstellen habe ich gesehen und die Suche nach einer Unterkunft war immer eine spannende Aufgabe. Nur Landwirtschaft und Windrädchen wo sich mit dem gesunden Menschenverstand nicht erklären lässt, warum bei Starkwind von fünf Windrädern sich drei drehen und zwei sich nicht drehen. Gelesen habe ich, es fehlt Wartungspersonal und da werden diese Anlagen halt bei einer Nichtwartung abgeschaltet. Ob diese Info stimmt? Nun ja, die deutsche Energiewende (schreckliches Wort) verstehe wer will, mir fehlen da wahrscheinlich ein paar Hirnwindungen. Das prägenste Ereignis waren aber die zum größten Teile bereits gerodeten Berghänge im Harz. Ich bin kein Fachmann um das Waldsterben zu beurteilen, aber die, die lautstark meinen sie wissen was die Ursachen sind, haben bisher nur bewiesen, dass man deren Sachverstand nicht trauen kann. Zum Ende noch eine Richtigstellung: der Titel dieser Reise ist zum Abschluss der Tour, falsch, richtig wäre "Einhausen Dresden-Warschau-Danzig-Rostock-Einhausen", aber, die ursprüngliche Tour hat die aktuelle Politik der Guten verhindert und das nehme ich unseren Politikern persönlich sehr übel.