Mögen hätten wir schon gewollt, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.” (Karl Valentin) 

Das Müssen

Die Eltern haben die Pflicht und das Recht, für das minderjährige Kind zu sorgen, aber was heißt in diesem Zusammenhang sorgen? Die Kinder­recht­skon­ven­tion der Vere­in­ten Natio­nen wurde am 20. Novem­ber 1989 von der Gen­er­alver­samm­lung ver­ab­schiedet. Also unsere Anführer sind der Meinung sich nun auch noch in die Erziehungsangelegenheiten der Eltern einmischen zu müssen.

Ich, zum Beispiel, wurde aus erzieherischen Gründen von den Eltern geschlagen und musste als Kind arbeiten. Ich könnte also mit einer gewissen Rechtfertigung behaupten, ich hatte eine schwere Kindheit. Wer kann sich nicht an seine schwere Kindheit erinnern und an das sich selbst gegebene Versprechen, "Meine Kinder sollen es mal besser haben".

Aber Eltern, sind in ihrer Lebenserfahrung ein Stück weiter als ihre Kinder und wissen, worauf es im Leben ankommt und genau deshalb kann man ihnen die Sorge für ihre Kinder anvertrauen. Die Erziehungsmethoden meiner Eltern waren, wie sich herausgestellt hat, für mich nicht nachteilig und alles war im Rückblick betrachtet gut und richtig.

Kindergarten, Schule, das musste ich so wie wir alle durchstehen, das war für mich aber "müssen" in Reinkultur. Dieses Müssen habe ich so danach nie mehr in meinem Leben verspürt und glücklicherweise waren meine Eltern da und haben das mit der Schule durchgezogen. Heute muss ich nur noch die Dinge tun, die mir von außen aufgezwungen werden und die ich mir selbst aufzwinge.

Das können

Je nach Rahmen, den uns unsere Rahmenbauer zugestehen, kann man der Beschäftigung nachgehen, die den persönlichen Neigungen am besten entspricht und die den meisten Sinn ergibt. Der Sportler betreibt Sport, der Künstler betreibt Kunst, der Sänger singt. Und warum, na, weil sie es können, wenn sie es dürfen. Und unsere Anführer kommen auch immer wieder mit Forderungen, wo unser Können verlangt wird und persönliches nach hinten eingeordnet werden muss.

Das wollen
  • Der Deutsche will souverän sein
  • Der Mächtige will mächtiger werden
  • Der Krieger will Kriege führen
  • Der Händler will handeln
  • Der Politiker will Anführer werden
  • Der Journalist will eine Geschichte (sollte neugierig sein)
  • Das Schaf will auf die Weide

Und ich zerstöre die Welt und das wollen junge Menschen mit ihrem moralischen Hinweisen und ihren Nötigungen unter allen Umständen verhindern. Aber, mit meiner Lebenserfahrung weiß ich, wenn man die Meinung anderer Personen achten soll und wenn man den Kopf schüttelt und weitergeht. Man hat einen Arbeitsplatz, gute Beziehungen, Freunde, Kollegen, eine über alles geliebte Ehefrau und möchte, dass alles so bleibt. Ist aber leider Theorie, in der Praxis biegt jeder an irgendeiner Abzweigung ab. Unser Leben wird von unseren Anführern in Bewegung gehalten und irgendwann ist man da wo ich jetzt bin, im letzten Abschnitt des Lebens und da will man nur noch, dass die Gesundheit noch ein bisschen mitspielt und keine neuen Probleme mehr machen. Und selbst dieses Wollen ist nicht mehr als ein unerfüllbarer Wunsch, der manchmal wie bei einem Lotterielos aber doch erfüllt wird. Das Wollen lässt nach und die Dankbarkeit für das, was ist, nimmt zu.

Das dürfen

ist der Bereich, der bis in den letzten Winkel unseres Lebens von unseren Anführern geregelt wurde. Ich hoffe sehr, dass hier ein radfahrender Anführer mitliest, weil, Radfahrer absteigen ist geregelt, aber wo dürfen die Radfahrer wieder auf ihr Fahrrad aufsteigen? Diese Regel fehlt noch, unverantwortlich diese regulatorische Lücke und das in unserem grünen Zeitalter.

Bei einer Aufstellung wie:

  • Keine Einladung, Sie dürfen hier nicht rein
  • Nicht qualifiziert, Sie stehen nicht auf der Liste
  • Akkreditierung, immatrikulieren fehlt
  • Die Regeln erlauben das nicht

Rechnung nicht, bezahlt, Miete nicht bezahlt, da ist alles geregelt, was wir dürfen und was wir müssen.

Haken dran und fertig

 

 

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