Im Rahmen meiner Lebenserinnerungen muss ich natürlich auch noch etwas zu dem sehr starken Gefühl des Vertrauens schreiben. Im Laufe seines Lebens lernt man Menschen kennen, die einem auf Anhieb sympathisch sind und meine Frau lehnt diese Menschen aus ihrem Bauchgefühl ab. Und ich muss mir eingestehen, meine Frau hatte im Nachhinein leider sehr oft recht mit ihrem Bauchgefühl. Man selbst lehnt Menschen ohne jeden ersichtlichen Grund ab. In diesem Falle stimmt die Chemie meistens beiderseits nicht. Weis der Kuckuck, was sich unser Schöpfer bei der Erschaffung von unseren Gefühlen gedacht hat. Ist alles so verdammt kompliziert und hat man dann jemand sein Vertrauen geschenkt, dann wird man sehr oft enttäuscht und mit jeder Enttäuschung wächst das Misstrauen. Misstrauen ist das Gegenteil von Vertrauen und einer ehrlichen Person zu Misstrauen ist genau so schlecht wie einer unehrlichen Person zu vertrauen. Konfuzius sagt hierzu "Es ist beschämender, unseren Freunden zu misstrauen, als von ihnen getäuscht zu werden." Zum Thema:

Vertrauen in die Saufkumpane

Das war im jugendlichen Alter, die erste Lebenserfahrung, die ich gemacht habe, nirgends wird so viel angegeben wie bei jugendlichen am Stammtisch, die zu viel Alkohol intus haben. Diese Aussagen sind wertlos und nach dieser Erkenntnis ist auch kein Vertrauen in solche Aussagen mehr vorhanden.

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

Ich wurde sehr oft gefragt, warum ich meine Fahrradtouren alleine mache. Nun, ich war früher immer mit meiner Frau unterwegs, war auch schön. Meine Frau hat sich alles angeschaut und ich musste schauen, wo meine Frau gerade was anschaut. Das heißt, Rücksicht auf den Partner ist Voraussetzung, sonst gibt es Streit. Und Berge mit dem Fahrrad hochfahren geht mit meiner Frau schon mal gar nicht. Und daraus haben meine Frau und ich die Erkenntnis gewonnen, große Fahrradtouren mache ich besser alleine. Bei der Planung einer großen Fahrradtour ist trotz aller Sorgfalt immer mit unvorhergesehenen Ereignissen zu rechnen, aber welche Ereignisse dies sein werden, lässt sich leider oder glücklicherweise nicht vorhersehen. Diese Ereignisse, sind, wenn sie eintreffen, aber nicht unerwartet und dementsprechend ist man in Gedanken schon darauf vorbereitet und muss diese Ereignisse nur noch verarbeiten. Wie, macht man das? Es gibt ein paar schlimmste Fälle, wo man Hilfe von außen benötigen würde, für alles andere sorgt man mit seinem Wissen selbst.  Und wo das Wissen nicht vorhanden ist, da hilft das Wissen in seine Fähigkeiten und das Vertrauen in sich selbst immer eine Lösung für jedes Ereignis zu finden. Das Vertrauen in sich selbst lässt einen Berg hochsteigen und die wunderschöne Aussicht zu genießen. Andere haben dieses Vertrauen in sich selbst nicht, der Weg ist zu weit, der Berg ist zu hoch und überhaupt, was da alles passieren kann. Aus deren Sicht unverantwortlich, was ich da mache, so ganz alleine. Ist aber letztendlich alles eine Sache des Vertrauens in seine eigenen Fähigkeiten, der eine hat dieses Vertrauen, der andere nicht. Mit Corona und nun dem Ukrainekrieg wurden meine Freiheit von unseren Führungskräften behindert und jetzt bin ich 4-Jahre älter und frage mich, ob ich in meinem Alter mir noch eine weitere Tour zutrauen kann. Mein bisheriges Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten erhält altersbedingt ein erstes Fragezeichen.

Meine Großeltern und meine Eltern haben sich zum größten Teil mit dem Anbau von Obst, Gemüse, Kartoffeln in ihren Garten sowie Hasen und Hühnen im Stall, mit Nahrung weitestgehend selbst versorgt und wir Kinder waren in diese Arbeiten eingebunden. Die Gedanken an diese Selbstversorgung sind nicht romantisch, das war harte Arbeit. Im Winter wurde die Küche mit Holzöfen geheizt, auf denen auch gekocht wurde. Das Holz wurde selbst aus dem Wald herbeigeschafft, gesägt, gelagert und getrocknet. Auch diese Art des Heizens im Winter war mit harter Arbeit verbunden, wo die Kinder mitarbeiten mussten. Ob ich und meine Frau uns heute wieder selbst versorgen könnten, wenn wir müssten, wäre mit einem weiteren Fragezeichen zu versehen. Das Fragezeichen resultiert aber nicht aus mangelndem Selbstvertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten, sondern in die Vorstellung dies in unserer heutigen Umwelt zu tun.

Was ich mit diesen zwei Beispielen sagen wollte, ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu erkennen und daraus die Erkenntnis zu ziehen, was machbar ist und was nicht. Die Geschichte hat gelehrt, dass der Mensch sehr viel Leid ertragen kann und vorhandene Probleme lösen kann. Die Geschichte hat aber auch gelehrt, dass schwache Menschen harte Zeiten nicht überstehen. Nach der Lehre von Charles Darwin überleben die angepassten.

Vertrauen in die Fähigkeiten anderer

Wenn ich mir zum Beispiel einen PKW der Marke xyz kaufe, weil die Werbung meinen Wünschen entspricht und nach dem Kauf das Produkt hält, was ich mir gewünscht habe, bekomme ich Vertrauen in die Marke xyz. Ist beim nächsten PKW Kauf der Marke xyz dies wieder der Fall, wächst mein Vertrauen in die Marke xyz, aber sollte dies nicht der Fall sein, entziehe ich auch der Marke xyz wieder mein Vertrauen.

Nicht viel anders sieht es aus, wen ich einen Vereinskollegen frage, der vorgibt Maurer zu sein, ob er mir bei dem Bau einer Gartenmauer helfen kann und er sagt ja unter bestimmten Bedingungen. Nach der Fertigstellung der Arbeiten gibt es zwei Möglichkeiten, ich bin zufrieden, oder eben auch nicht, jedenfalls weiß ich danach, wie viel Vertrauen ich in die Fähigkeiten dieses Maurers habe. Die Fähigkeiten von Handwerkern sind natürlich relativ einfach im Gegensatz zu den heutigen Berufen zu beurteilen, wo man in der Regel gar nicht mehr weiß, wozu diese Berufe überhaupt gebraucht werden.

Wenn Wanderungen nie dort ankommen, wo eigentlich das Ziel sein sollte, sollte das erforderliche Vertrauen in die Fähigkeiten des zuständigen Wanderführers hinterfragt werden. Da stimmt mit den Worten und den Taten etwas nicht überein.

Vertrauen muss verdient werden und mit verdient werden, meine ich, Worte und Taten müssen übereinstimmen. Dieses Verdienen des Vertrauens ist mehr oder weniger in vielen kommerziellen Bereichen ähnlich und Basis jeglicher Geschäfte. Wo Qualität, Garantie und Kulanz nicht stimmen wird es zukünftig mit mir keine weiteren Geschäfte mehr geben.

Vertrauen in die Arbeitgeber

In 54 Berufsjahren habe ich mehr Zeit mit Vorgesetzten, Arbeitskollegen und Kunden verbracht als mit meiner Frau und da ich mehrere Arbeitgeber hatte, hatte ich auch die Vergleichsmöglichkeiten meiner Arbeitgeber. Es menschelt überall. Man kann keine gute Arbeit abliefern, wenn man kein Loyalität in seinen Arbeitgeber hat. Ein Arbeitgeber ist in der Regel aber nicht eine Person, sondern es sind mehrere Personen und die wechseln auch noch. Und mit den wechselnden Personen wechselt auch das Vertrauen und manchmal wechselt man da am besten gleich mit zu einem neuen Arbeitgeber:

  • Für Arbeitnehmer geht es nur um den Lohn oder den Gehalt.
  • Bewerbungsgespräch, zu hoch gepokert ist kein Arbeitsplatz, zu tief gepokert ist Einkommen verschenkt
  • Vertrauen in meinen Vorgesetzten ist nicht erforderlich, Loyalität sollte aber uneingeschränkt vorhanden sein.

So schön sich das Zitat, das von Lenin kommen soll, „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ auch anhört, im Umkehrschluss muss alles kontrolliert werden und Vertrauen ist nicht mehr erforderlich. Also nochmal, alles wird aufgrund fehlendem Vertrauen kontrolliert, schrecklicher Gedanke! Wobei gegen Ende meines Berufslebens war genau diese Kontrolle im Geschäftsleben immer mehr feststellbar. Aber, diese Kontrolle wurde in einer Hierarchie von oben nach unten, mit den Argumenten Qualitäts-, Kostenkontrolle, befohlen und Kontrolle geschieht merkwürdigerweise immer nur in eine Richtung. Glücklicherweise bin ich den Druck mit der Arbeit los und kann mein Vertrauen für andere Dinge verwenden.

Vertrauen in die Gemeinschaft

Bei der Nachbarschaftshilfe erfolgt die Hilfe aus einer gegenseitigen Hilfsbereitschaft, man setzt das Vertrauen in den Nachbarn, dass die Hilfe gewährt wird, wenn man sie erwartet. Sollte dies nicht der Fall sein, ist in der Regel die gute Nachbarschaft auch Vergangenheit. Die Gemeinschaft innerhalb eines Vereins sagt schon der Name, dass man vereint singt, vereint Fußball spielt oder vereint Hühner züchtet. Irgendeinen Grund findet der deutsche immer einen Verein zu gründen. Aber, auch alle Vorbereitungen und Nacharbeiten müssen vereint gestaltet werden. Dieses Vertrauen setzt der Vereinsvorstand in seine Vereinsmitglieder. Wenn dies nicht der Fall ist, wird der Verein nicht mehr lange bestehen. Gemeinsame Stunden im Verein sind etwas Schönes. Das Vertrauen in den Verein sinkt halt, bei den immer gleichen, die alle Arbeit haben und der Rest des Vereins hat das Vergnügen. Bis hierher waren das alles Beschreibungen, die ich tun kann, aber nicht zwangsläufig tun muss und wo ich auch gut mit klarkomme ohne jegliches Vertrauen.

Ganz anders sieht das in der Familie als der kleinste Teil einer Gemeinschaft aus. Von meiner Frau habe ich den Spruch: „Kein Dach ohne ach“, was heißen soll, irgendwelche menschlichen Probleme gibt es in jeder Familie. Wenn man über diesen Spruch nachdenkt, ist klar, ein Leben ohne Probleme ist überhaupt nicht vorstellbar, aber eine Familie ohne Vertrauen, schrecklicher Gedanke. Vertrauen muss aber auch in diesem familiären Bereich durch die Übereinstimmung von den Worten mit den Taten verdient werden. Wobei, wenn ich mir das jetzt so überlege, in meiner Familie geht der Spruch herum: „Das sagen wir dem Vater mal besser nicht“, was ja eigentlich ein Vertrauensbruch ist, wo man sich aber wahrscheinlich mit „Wir wollten nur, dass du dich nicht aufregst“ herausredet. Kann man glauben, aber das Misstrauen beginnt schon zu wachsen.

Vertrauen in die Gesellschaft

Wer nichts weis, muss alles glauben. Mit jedem Tag, den ich älter werden, stelle ich die fest, wie wahr dieser Spruch ist und weil ich immer noch vom Glauben zum Wissen kommen möchte, bleibt nur der Weg das, was uns mit dem bewährten Medium der Propaganda eingehämmert wird, die bekannten Fakten gegenüberzustellen und sich selbst mit seinem eigenen Verstand zu hinterfragen, ob das, was uns erzählt, wird die wahre Geschichte sein könnte. Früher waren der Stammtisch, der Verein, die Tageszeitung und auch das Fernsehen die Informationsquellen, wo wir informiert wurden, wir aber diese Informationen mangels Alternative gar nicht infrage stellen konnten. Das Attentat auf Kennedy war von Anfang an, so eine einseitig, fragwürdige Geschichte. Mit dem Internet wurde die Einseitigkeit, die Eigentümer, die Ausrichtung dieser Medien so transparent und offenkundig, dass nicht neutrale Information, sondern Indoktrination der Sinn dieser Medieninformationen sind. Mit der Vielfalt der Informationen kann man nicht nur, nein, wenn man die plausible Information sucht, ist man gezwungen eine Auswahl der Informationen vorzunehmen. Mein Vertrauen in die öffentlich-rechtliche Berichterstattung ist selbst bei dem Wetterbericht durch Misstrauen ersetzt worden und mein Vertrauen in unsere Gesellschaft habe ich, bezüglich:

in meiner Lebenserfahrung niedergeschrieben.

 

 

 

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