Ich bin gedanklich alleine auf einer paradiesischen Insel und kann tun und lassen, was ich will. Wie ich dahin gekommen bin, ist für meine weiteren Überlegungen nicht so wichtig, wichtiger und nachvollziehbarer an diesem Zustand ist, dass dieser Zustand, alleine auf einer Insel die ursprünglichste Form der Freiheit darstellt, aber nicht unbedingt erstrebenswert ist. Nachdem Kannibalen bei ihren Besuchen auf meiner Insel ein Opfer, dem ich den Namen "Freitag" gegeben habe, entkommen ist, sind wir nun zu zweit auf der Insel und müssen somit Regeln aufstellen, die unser Beisammensein regeln. Kaum spürbar, aber dennoch schränken diese Regeln meine ursprüngliche Freiheit ein.
Im Laufe der Zeit sind, auf welche Weise auch immer, zusätzliche Menschen auf die Insel gekommen und wir sind mittlerweile sehr zahlreich. Entsprechend unserer menschlichen Natur werden die Regeln, die Freitag und ich aufgestellt haben, von vielen nicht akzeptiert, genau wie mein Anspruch, dass die Insel mir gehört. Und hier kommt die schlaue Erkenntnis: "Erst wo eine Gemeinschaft ist, dort wird auch das Recht benötigt". Und da waren sie dann wieder, unsere Probleme von Freiheit, Recht und Ordnung.
"Die größte Bedrohung für die Freiheit ist ein untätiges Volk." - Richter am Obersten Gerichtshof Louis D. Brandeis
Die zurückliegende Geschichte ist weltweit geprägt von den Macht- und Verteilungskämpfen der Alphamenschen, die aufgrund unserer menschlichen Wesensart - Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf - handeln. Was verstehe ich in diesem Zusammenhang unter den Alphamenschen, nun, abgeleitet vom Alphatier, das ein Rudel anführt, sind das Menschen, die die Fähigkeiten zur Führung anderer Menschen besitzen und in der Regel, sich an die Spitze der Gemeinschaft gekämpft hat, oder von der Gemeinschaft zur Führung ausgewählt wurde. Ein anderes Wort für diese Alphamenschen ist Herrscher/König/Kaiser/Präsident und im schlimmsten anzunehmenden Fall, Bundeskanzlerin.
Unabhängig von Recht und Moral liegt es im Naturrecht des Stärkeren, den schwachen Menschen zu berauben und gegebenenfalls zu versklaven. Recht könne nur zwischen gleich Starken gelten, bei ungleichen Kräfteverhältnissen tue der Starke, was er könne, und erleide der Schwache, was er müsse, das wussten schon die alten Griechen. Schutz gegen diese Willkür eines einzelnen starken Menschen bietet nur eine Gemeinschaft, die auf der Basis der jeweiligen Rechts- und Moralbegriffe regiert wird. Aber auch in einer Gemeinschaft gilt: Die starke Gemeinschaft beraubt die schwache Gemeinschaft, nennt das Krieg für Gott und Vaterland, wobei zur Rechtfertigung dieses Raubes Recht und Moral vom jeweiligen Herrscher entsprechend ausgelegt werden. Der Gewinner dieses Krieges erhält Reichtum, Sieg und Ehre und der Verlierer muss das alles bezahlen und zusätzlich noch die Schmach der Niederlage erdulden. Die Geschichte schreibt immer der Sieger.
Recht und Moral werden von den Herrschenden und Religionsführern nach Regeln geschaffen, die einerseits dem Volk ein lebenswertes Dasein ermöglichen sollen und andererseits die Rechtmäßigkeit der Herrschaft selbst regelt und absichert. Dazu gehören auch die Steuereinnahmen, mit denen die allgemeinen Kosten der Gemeinschaft beglichen werden.
So wie heute das Wachsen einer Wirtschaft den Erfolg signalisiert, war in früheren Zeiten das Führen von siegreichen Kriegen das Zeichen einer erfolgreichen Herrschaft. Die jeweiligen Religionsführer befürworteten das und legten die Religion dementsprechend aus.
Die im Rauben von Ländern und Gütern erfolgreichsten Herrscher erhalten den Beinamen "die/der Große" wobei große zusammen geraubte Ländereien und Reiche das eine sind, aber es ganz anderer Eigenschaften bedarf dieses Reiche dauerhaft zu kultivieren und zu regieren. Bei dem geringsten Anzeichen von Schwäche werden diese ihrerseits angegriffen, beraubt und versklavt.
Und dieses Rauben und Versklaven geht immer weiter. Was sich an diesem Prozess des Raubens und Versklaven ändert, sind die Namen und Begriffe. Das dazugehörige Recht und die dazugehörige Ordnung, ist ein dynamischer Prozess, der von den Alphatieren, die sich heute globale Machtelite nennen, entsprechend ihrer Vorstellung gestaltet wird.
Achtung: Dies sind meine Erkenntnisse (Juristischer Laie) von Freiheit, Recht und Ordnung, wobei mir bewusst ist, dass diese Aussage ein Widerspruch in sich ist, weil, es kann nur ein Recht und eine Ordnung geben!
Orwell schreibt dazu: "Wer der Gewalt ‚abschwört‘, kann das nur tun, weil andere seinetwegen Gewalt anwenden“.