Erklärung hierzu siehe: Liberal versus libertär und Libertarismus aus der Wikipedia. Der Libertarismus (von französisch libertaire „freiheitsliebend“; von lateinisch libertas „Freiheit“) ist eine politische Philosophie und Bewegung, die in der individuellen Freiheit den höchsten politischen Wert sieht. So wie ich das verstanden habe, bedeutet es, der Staat wird auf sein absolutes Minimum an Aufgaben reduziert und der Bürger lebt sein Leben in größter Freiheit und Eigenverantwortung, - mit allen daraus entstehenden Konsequenzen.
Nun, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Gründung der Bundesrepublik war diese liberale Staatsform zwangsläufig vorhanden. Die damaligen Bürger mussten das tun, was für ihr Überleben wichtig war. Staat gab es nicht und nur die angepassten überlebten.
Danach wurde der minimale Staat, Bundesrepublik auf Basis des damaligen Grundgesetzes, gegründet und das Wirtschaftswunder begann. Zu dieser Zeit war noch viel vom liberalen Prinzip im Staat vorhanden. Der Staat blieb aber nicht minimal. Wie ein Krebsgeschwür wurde der Anteil Staates immer größer und zwangsläufig die wertschöpfende Wirtschaft dadurch immer kleiner. Inzwischen hat uns unser Beamtenstaat schon fast dahin gebracht, wo der französische Adel 1789 ihre Bevölkerung hingebracht hatte und die Armut und der Hunger die damaligen Bürger zu einer Revolution veranlasste. Soviel, zu aus der Geschichte lernen.
Die liberale FDP erhielt bei der Wahl 1969 von Willy Brandt zum Bundeskanzler meine Stimme. 1982, also 13-Jahre später wechselte die FDP den Koalitionspartner SPD. Nicht nach einer Wahl durch das Volk, sondern nach einer offensichtlichen Mauschelei von Kohl und Genscher, die über eine Vertrauensfrage den Macht- und Kanzlerwechsel herbeiführten. Und warum brach die FDP damals ihr Koalitionsversprechen gegenüber der SPD: Nach meinem Verständnis geschah das nicht aus libertärer Überlegungen, viel wahrscheinlicher geschah dies, um weiterhin an den Hebeln der Macht zu bleiben.
Liberal oder libertär, ein schöner Traum, den ich gerne glauben und umsetzen würde, aber ich habe erhebliche Zweifel, ob die Masse unseres heutigen Volkes dazu nicht einfach noch zu blöde ist. Ein Schaf ist ein Schaf, das wird nicht freiheitlich. Soviel zur Theorie und der Praxis. Orwell schreibt dazu: "Wer der Gewalt ‚abschwört‘, kann das nur tun, weil andere seinetwegen Gewalt anwenden“.