Der Schöpfer und ich, wir sind ja beide Konstrukteure. Unser Schöpfer hat sechs Tage gearbeitet, dann war er fertig mit seiner unvergleichlichen Konstruktion. Bei mir Amateur haben die Konstruktionen fast immer ein bisschen länger gedauert und das meiste von dem, was ich konstruiert habe, ist natürlich
a) nicht vergleichbar und
b) mittlerweile schon wieder in der Abfalltonne.
Konstrukteur ist ein Beruf, den man mögen muss, weil Kritik ist allgegenwärtig.  Dies gilt für alle kreativen Berufe. Aber, man lernt aus seinen Fehlern und nichts ist so gut, dass man es nicht besser machen könnte. So entsteht Fortschritt. Der Beamte und Verwaltungsberuf ist genau das Gegenteil, denen muss nichts einfallen, wie sie ein Problem lösen, sondern die arbeiten nach Vorschrift. Kommt ein neues Problem, kommen neue Vorschriften und werden die Vorschriften nicht befolgt, kommen die Strafen. Eigentlich recht einfach so eine Verwaltung, da kann man sich auf das wesentliche konzentrieren, den Urlaub und den Ruhestand. Die Kreativen, die den Laden "Deutschland" am Laufen hielten, stellen in ihrem Ruhestand anhand ihrer Rente fest, unsere Verwalter haben uns beschissen. Allewerdenbeschissen freiUnd wie so oft im Leben kommt diese Erkenntnis spät, in diesem Falle sogar zu spät. Ich werde also demnächst mal versuchen ein Gespräch mit unserem Schöpfer über die Möglichkeit einer Lehre mit ihm, als Lehrmeister zu führen.

Vorher, muss ich aber, um Struktur in die Niederschrift meiner Lebenserinnerungen zu bringen, mir selbst noch Klarheit über einige Begrifflichkeiten verschaffen und prüfen, wo mich meine Verwaltung noch so beschissen hat. Es geht in diesem Artikel um mein Leben, um mein Umfeld - und welche Lebenserfahrungen bei mir daraus entstanden sind. Ich bitte also hiermit meinen Schöpfer noch um ausreichend Zeit, das dauert halt alles.

Es gibt ja heutzutage für alles Berater, studierte Leute mit Diplom, die in diversen Sitzungen auf der Couch tiefenpsychologisch meine bisher noch nicht entdeckten Probleme analysieren, Gutachten und Dokumentationen erstellen und entsprechend der Abschlussrechnung mir eine tolle Lebensstory attestieren würden. Aber weil es um mein Leben geht, geht es um meine Lebensweisheiten. Von Napoleon übernehme ich die Weisheit: "Wenn du etwas gut erledigt haben willst, mach es selber" und schreibe meine Lebenserfahrung als Teil meiner Lebenserinnerungen selbst auf.

Der Beruf des Konstrukteurs hat mich gelehrt das Rad nicht immer wieder neu zu erfinden, sondern sinnvolle Dinge auch einmal von anderen zu übernehmen und da fange ich mal mit einer Lebensweisheit von Joseph Pulitzer an:

  • Schreibe kurz - und sie werden es lesen
  • Schreibe klar - und sie werden es verstehen
  • Schreibe bildhaft - und sie werden es im Gedächtnis behalten.

Ich werde versuche auch die Weisheit von George Orwell mit dem Zitat "Wenn Menschen nicht gut schreiben können, können sie nicht gut denken, und wenn sie nicht gut denken können, werden andere das Denken für sie übernehmen" in die Tat umzusetzen und füge gleich noch eine Lebensweisheit von mir hinzu: "Nichts ist so spannend wie das Leben". Man könnte aus jedem Leben einen dramatisch, spannenden Kinofilm drehen, wenn man die Erfahrungen eines Lebens auf die Länge eines Filmes reduzieren müsste. In der Regel wird daraus aber dann eine Serie, es sei denn man ist Beamter oder in der Verwaltung tätig, dann reicht das bestenfalls für einen Kurzfilm.

Entschuldigung an die Beamten und Verwalter, aber soviel Bösartigkeit gönne ich mir hier mal, die habt ihr euch mit euren bürokratischen Schikanen redlich verdient.

Und jetzt komme ich zum Thema, das Leben verläuft in Mitteleuropa mehr oder weniger wie nachfolgend aufgelistet in einem ständig fortlaufenden Prozess:

  • Geburt, Kindergarten, Schule, Studium, Lehre, Beruf (Erlerntes Wissen)
  • Heirat, Kinder, Urlaub, Gesundheit, Krankheit, Scheidung (Erfahrenes Wissen)
  • Ruhestand, Tod (Aus, die Maus)

Bis auf Scheidung und Tod habe ich alle Punkte bereits abgearbeitet. Da kommt nicht mehr viel. Also wird es Zeit, mal eine Zusammenfassung über meine Lebenserfahrung zu schreiben. Und meine bisherige Lebenserfahrung sagt mir: Wenn du wusstest, worum es ging, hatte dein Leben, Struktur.

Ich muss zugeben, dass mir zwar vieles im Unterbewusstsein klar war, aber Struktur hatte dieses Chaos in meinem Hirn bisher nicht. Und ähnlich der Fragerei eines Kleinkindes mit der Frage: "Und dann?" kam eine Frage nach der anderen hinzu, wo ich dachte, diese Frage spielt auch noch eine Rolle und ich habe sicherlich auch noch ein paar vergessen, aber meine Einschätzungen spielen letztendlich nicht wirkliche eine Rolle:  Das Rad der Zeit dreht sich weiter und die Herde, der Hund und der Hirte ziehen dahin weiter, wohin der Herdenbesitzer sie befiehlt.

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß. Werner Heisenberg (einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts und Nobelpreisträger)

Nachdem mir nun klar ist, wer Jupiter und wer das Rindvieh ist, nachdem ich zusätzlich weis, wer mich beschissen hat, kann ich auch alle anderen Fragen und Begriffe für mich abhaken. Es ist Struktur in meinem Leben eingekehrt und ich kann dem Wachposten meines Schöpfers gegenübertreten. 

Ich stelle mir vor, der Wachposten wird seine Feder und mein Herz auf seine Waage legen und je nachdem wie die Waage ausschlägt, wird der Wachposten sagen, gehe mal in die untere Abteilung, du hast ja überhaupt nichts in deinem Leben kapiert, oder er sagt, kannst durchgehen. Sitzplatz Wolke7. Eine Bitte hätte ich dann aber schon, ich möchte nicht neben denen sitzen, die mich mein Leben lang beschissen haben. Es bleibt also weiterhin spannend.

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