Ein Krebsgeschwür ist ein gutes Beispiel, wie Wachstum funktioniert. Am Anfang seines Wachstums sind die Krebszellen noch sehr gering, die Auswirkungen auf den Organismus kaum spür- und vernachlässigbar bis es am Schluss an seiner Gier gemeinsam mit dem Organismus stirbt. Ist so ein Wachstum erstrebenswert?
Die Kommunalpolitik, vornweg unser Bürgermeister redet von Wachstum! In verschiedenen Artikeln wurde im Rahmen dieser Website ja schon nach dem Erfordernis des Wachstums der Gemeinde gefragt und auf das Märchen von Kleinhausen verwiesen, ohne je eine nachvollziehbare Antwort erhalten zu haben.
Kleinhausen, ist übrigens historisch gesehen der Ortsteil von Einhausen, der aktuell im Namen des Wachstums gerade zubetoniert wird und da passt nicht nur die Namensgleichheit, sondern auch die Analogie des Märchens.
Man plappert da der großen Politik den Begriff "Wachstum" nach, ohne in zu begründen - was die große Politik im übrigen aber auch nicht macht.
Mit Wachstum meine ich nicht die Investitionen zu Erhaltung des Bestandes oder Anpassungen an den Stand der Technik, sondern die Erhöhung der Einwohnerzahl und der neu zu schaffenden Gebäude, Wohnungen, Straßen etc. und nicht zu vergessen, die Verwaltung muss auch mitwachsen.
Für viele Bürger, die sich noch ein eigenes Haus leisten können, ist wahrscheinlich bei der Standortwahl unter anderem die Frage entscheidend: Möchte ich lieber anonym in der Stadt- oder, mit den meisten Bewohnern persönlich bekannt, auf dem Land leben? Oder ist das gar keine Entscheidung, weil hier bin ich aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe in den Vereinen schöne Stunden verbracht, einfach ausgedrückt, hier fühle ich mich wohl und zu Hause und hier möchte ich wohnen.
Die Entscheidung auf dem Land zu leben, ist einerseits mit Ruhe und weniger Verkehr, aber andererseits mit fehlender Infrastruktur verbunden. Das ist die Entscheidung jedes einzelnen von uns! Noch, weil jetzt kommt die Kommunalpolitik und redet von Wachstum! Wachstum, hat verändernde Eigenschaften auf viele Bereiche, zu aller erst mal auf den Verkehr und am Ende des Wachstums eines Dorfes steht die Stadt und dann die Großstadt und dann die Metropole.
Wer will das und vor allem die Frage: Wem nutzt das?
So ein Wachstum wie es derzeit in unserer Gemeinde stattfindet ist mit dem Nachwuchs von 1,57 Kindern und drei Hunden pro Frau in der Gemeinde natürlich nicht zu machen.
Dazu benötigt man Investoren. Investoren sind Leute, die aus viel Geld noch mehr Geld machen und die Jubeln natürlich, wenn Sie eine Gemeinde finden, die alles nachhaltig zu betoniert und wo sich mit den Gemeindeobern in geheimen Sitzungen die Bedingungen für ihr Investment aushandeln lässt. Nach solchen Sitzungen haben die 1,57 ortsansässige Kinder einfach Pech, wenn sie in ihrer Heimatgemeinde bauen möchten. Die werden einfach auf das nächste Baugebiet verwiesen.
Damit habe ich mir die Frage, wem das Wachstum der Gemeinde nützt, zunächst mal selbst beantwortet. Die Investoren machen ihren Gewinn mit optimal ausgepressten Handwerkern, zahlen Steuern, meist nicht in Einhausen, und alles hat seine Ordnung. Uns Bürgern erzählen die Politiker, wie toll sie doch alles für uns gemacht haben und wir Ihnen doch endlich ein Denkmal setzen sollten, nein halt, das machen sie auch noch mit nicht in Einhausen ansässigen Handwerkern selbst, wir sollen es nur bezahlen und im Übrigen haben wir aus der Wachstumsorgie doch die zusätzlichen Kosten und vor allen Dingen den zusätzlichen Verkehr.