Wenn man den Louvre in Paris besucht hat, bekommt man eine Vorstellung, was die Mächtigen Frankreichs an Kostbarkeiten nur in diesem Museum versammelt haben. Wenn man danach die Vatikanischen Museum in Rom besucht hat, bekommt man eine Vorstellung, was die Priester des Christentums dort für Kostbarkeiten versammelt haben. In den Museen anderer europäischen Zentren sind weitere prachtvolle Kunstgegenstände ausgestellt. Die Mächtigen der Vergangenheit haben diese Kunstgegenstände in ihren Museen, in einer Art Wettbewerb untereinander, ausgestellt, die uns in unserem irdischen Leben sprachlos machen und an deren Schönheit wir uns erfreuen. Durch die Ausstellungen in den Museen wird die Macht und Herrlichkeit zeitlos mit diesem unvorstellbaren Reichtum dokumentiert.
Macht und Herrlichkeit der Priester möchte ich im Rahmen dieses Artikels hinterfragen und versuchen zu den Fragen des Glaubens und der Religion mir selbst eine möglichst eindeutige Antwort mit dem Wissen: "Glauben heißt nicht Wissen" zu geben.
Wir werden geboren und entsprechend den Vorgaben unserer Erzieher im jeweiligen Glauben erzogen. Solange sich die Geschichte der Menschheit zurückverfolgen lässt, wurde festgestellt, die Menschen haben zu allen Zeiten an etwas geglaubt und dementsprechend wurden die nächsten Generationen erzogen. Die alten Religionen der Griechen, Perser, Ägypter, Römer, Germanen, Kelten, Slawen und alle weitere Völker und deren Religionen versprachen den damals Lebenden ein besseres nächstes Leben, wenn sie nur aktuell an das richtige glauben und ein entsprechendes Leben führen würden. Und was damals das richtige Leben und der richtige Glaube waren, das wussten nur die jeweiligen Priester genau.
Blitz und Donner wurden noch nicht als physikalisches Naturphänomen erkannt, aber die Priester wussten, dass dieses Phänomen der Zorn der Götter ist, der mit Opfergaben besänftigt werden musste. Die Azteken opferten Menschen, um ihre Götter gnädig zu stimmen. Die Ägypter bauten Pyramiden, die noch heute ein monumental sichtbares Zeichen dafür sind, was Menschen aufgrund des damaligen Glaubens erschufen und die Griechen pilgerten nach Delphi und befragten ihr Orakel nach der Zukunft, das aber erst antwortete, wenn entsprechende Opfergaben an die Priester übergeben worden sind. Opfergaben in unseren heutigen Kirchen sind also keine neue Erfindung. Sie gehören zum Glauben.
Im Namen des Glaubens wurde aber nicht nur geopfert, es wurde auch gekämpft. Zum Beispiel musste man, um nach Walhalla zu kommen, um mit den Göttern zu speisen, mit dem Schwert in der Hand sterben. Die Frage, die sich stellt: Waren die Menschen kriegerisch, weil die Götter Krieg verherrlichten, oder war es umgekehrt. Eine Henne-Ei-Frage.
Wir Menschen haben also zu aller Zeit etwas geglaubt, was uns Religionsgründer als Religion vorgaben und Priester uns lehrten.
- Buddhismus Gründer: Siddhartha Gautama ca. 500 vor Christus
- Christentum Gründer: Jesus von Nazareth
- Hinduismus („Veda“ und „vedisch“) Gründer: unbekannt ca. 4000 vor Christus
- Islam Gründer: Mohammed ca. 620 nach Christus
- Judentum, Gründer: Abraham und seine Nachkommen, ca. 2000 vor Christus
Ich stelle fest, vor dem Alter der Menschheit sind die 2000 Jahre Christenheit doch vergleichbar gering. Das Volk der Sachsen wurde in Verden an der Aller von Karl dem Großen vor die Wahl gestellt, konvertieren von ihren nordischen Göttern zu der Lehre der Nächstenliebe, also dem Christentum, oder als Alternative, Kopf ab. 4500 Sachsen entschieden sich für Kopf ab. Soviel zu unseren Priestern und dem friedlichen Christentum. Einerseits wurden von den christlichen Priestern Hexen, Ketzer und alle, die, die Dogmen der Katholischen Kirche infrage stellten, verbrannt und andererseits der Segen für Kriege erteilt. Friedlich ging es also überhaupt nicht zu mit der Religion der Nächstenliebe in den Jahren seit Christi Geburt, genau das Gegenteil ist festzustellen. Das sind die Fakten und was soll ich da jetzt glauben?
Die Lehre der Religion und die Lehre der Kirche sind nicht dasselbe und natürlich sind mir diese Widersprüche nicht erst jetzt aufgefallen, sondern schon viel früher. Und damit stellte ich mir selbst die Fragen:
- Warum arbeite ich für geringen Lohn und halte mich an Regeln?
- Warum morde und raube ich nicht für viel Beute und mache meine eigenen Regeln?
Die Antwort ist: "Weil ich an Gut und Böse glaube" und mich dementsprechend verhalten habe.
In der Philosophie, der Religion, der Ethik oder der Politik mögen zwei und zwei fünf ergeben, aber wenn man eine Waffe oder ein Flugzeug entwirft, muss man vier machen (George Orwell)
Im Jahre 2014 hatte ich 50-jähriges Konfirmationsjubiläum und danach bin ich aus der ev. Kirche ausgetreten. Viele Kleinigkeiten machten mich unzufrieden, aber letztendlich brachte die Einwanderung der Muslime und das Gerede der Priesterschaft, den Muslimen in Deutschland eine neue Heimat zu schaffen, mich zu dem Entschluss aus der ev. Kirche auszutreten. Ich habe nicht meinen Glauben verloren, sondern nur den Glauben an diese Kirche.